TANKE
200000
Dieses Foto von Kim Hak-sun entstand am 4. August 1991 auf einer Pressekonferenz, bei der sie als erste Frau öffentlich ihr Zeugnis über ihr Leben als frühere ianfu ablegte.
Inanfu ist ein japanischer Begriff, der euphemisch mit ‚comfort women‘ oder ‚Trostfrauen‘ übersetzt wurde und biologisch weibliche Personen hauptsächlich aus Korea, aber auch aus anderen asiatischen Staaten bezeichnet, die vom japanischen Militär im zweiten Weltkrieg in ‚Comfort Stations‘ als Zwangsprostituierte gefangen gehalten wurde.
2.000 Plakate mit jeweils 100 Fotos bilden 200.000 mal Kim Hak-sun ab und gedenken so sinnbildlich den in der Literatur meist als Mittelwert geschätzten 200.000 betroffenen Personen.
Diese Arbeit ist als Erinnerung daran zu verstehen, dass in der Geschichte wie auch heute nicht nur von Einzelpersonen sondern auch strukturell vom Staat extreme Gewalt auf FLINTA* ausgeübt wurde und wird. Daher ist es wichtig, dass es starke Personen wie Kim Hak-sun gibt, die ein großes Schweigen brechen, selbst wenn es schon fast 50 Jahre angedauert hat.