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20. September – 06. Oktober 2024
Vernissage: 20. September um 18:00 Uhr
Lecture Performance um 19 Uhr (auf Englisch)

Öffnungszeiten:
donnerstags, 17 – 20 Uhr
sonntags, 15 – 18 Uhr

Ausstellung und Lecture Performance

Julia Mensch (Berlin und Buenos Aires) betrachtet die Amarant-Pflanze als politische Akteurin, im Konflikt um Soja-Monokulturen in Südamerika. Das Pflanzengift Glyphosat wird in Verbindung mit genveränderten, resistenten Saaten verwendet. Diese aggressive Landwirtschaft begünstigt den Anbau von Monokulturen auf abgeholzten Regenwaldflächen, mit katastrophalen Folgen für Klima, Artenvielfalt, Kleinbauern und die indigene Bevölkerung. Amarant trotzt der Unkrautvernichtung und ist die meistverbreitete glyphosatresistente Pflanze. Derzeit bedeckt er eine Fläche von 25 Millionen Hektar. Seine Resistenz hat eine wichtige symbolische Bedeutung gewonnen, die bis in den politischen Widerstand reicht. Der Amarant, auch Kiwicha oder Yuyo Colorado genannt, ist eine in Amerika beheimatete Pflanze, deren Samen trotz des Verbots in der spanischen Kolonisation von den indigenen Völkern bewahrt wurden. Julia Mensch nennt Amarant die Rache Amerikas, in Anlehnung an den Wissenschaftler und Umweltaktivisten Andrés Carrasco. Über ihre künstlerische Forschung mit Zeichnungen, Beobachtungen und Interviews nähert sich Julia Mensch der Perspektive der Pflanze und ihrer aktiven Rolle im lokalen und im globalen Zusammenhang. In einer Lecture Performance stellt sie uns ihre Arbeit vor.

Julia Mensch hat an der UdK Berlin und an der UNA Nationale Universität der Künste, Buenos Aires/AR studiert und ist aktuell Doktorandin an der Bauhaus-Universität Weimar. Colorado (als Teil von Amaranth. Plants as Political Agents in Colonized America) von Julia Mensch, findet statt im Rahmen von “Plants_Intelligence. Learning Like a Plant” (2022 – 2025), mit Unterstützung des Schweizerischen Nationalfonds und ausgerichtet vom Institute Art Gender Nature der Hochschule für Gestaltung und Kunst Basel FHNW.