08. Juli 2023 / 20:00 – 23:00 Uhr

zartmut. vom aufbruch des du hin zu einer zärtlichkeit der dinge.

lyrika erzählt zwischen objekten, körper und stimme von einer berührbarkeit, die erst in der zarten zuwendung gefunden wird – in zeiten großer umbrüche braucht es vielleicht ebenso viel mut wie radikalität, um sich dieser zu öffnen.

berührbarkeit bildet dabei einen zwischenton zur welt, zu der sie sich einen ganz eigenen zugang verschafft und einer nutzen- und leistungsorientierung entgegensträubt. lyrika nimmt das kleine und profane in den blick, untersucht materialitäten und oberflächenempfindungen und öffnet sichtweisen abseits einer bloß visuellen sinnlichkeit: ein versuch der entkräuselung von dem, was an einem du verhärtet und für verschmelzung unerlässlich scheint. lyrika befragt gelerntes und die art, wie wir in verbindung treten. wie behauptet sich eine nähe, ohne von einem ich auszugehen?

in einem kollektiven schreib-, denk- und fühlprozess entstand poesie, die erst im zwischenraum ihrer formen zum gedicht wird.